WBG und SON treten gemeinsam als Vermieter auf.
Das Wohnquartier "Bei der Mühle" in Melle-Bakum wurden in Koorperation mit der Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON) mit Nisthilfen für Höhlenbrüter ausgestattet.
Mit freundlicher Genehmigung der SON hier der Bericht zum gemeinsamen Projekt:
WBG und SON treten gemeinsam als Vermieter auf
Ganzes Wohnviertel in Bakum mit Nisthilfen für Höhlenbrüter ausgestattet
Die Wohnungsbau Grönegau GmbH (WBG) und die Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON) handeln gemeinsam zugunsten von Haussperling und Co. Denn dass die Artenvielfalt gerade im Siedlungsraum abnimmt, ist spätestens mit dem Einzug sogenannter Schottergärten in Meller Neubaugebiete immer mehr Bürgern bewusst geworden. Solche Gärten hinterlassen häufig nur noch monotone Steinflächen ohne ausgeprägtes Leben und bieten keine Nahrung für Sperlinge. Doch auch die aus energetischen Gründen notwendige Sanierung von Häusern trägt zum Artensterben bei, da Brut- und Rückzugsräume für verschiedenste Tierarten verschlossen werden. Beides zusammengenommen wird zu einem großen Problem des Artenschutzes im Siedlungsraum, dem begegnet werden muss.
Hier setzt die Kooperation zwischen WBG und SON an, indem sie erstmals ein ganzes Wohnviertel für ausgewählte Vogelarten optimiert. Als Leitart dient der Haussperling, aber auch anderen Arten wie Hausrotschwanz, Bachstelze und Star sollen profitieren. . „Dabei erstrecken sich die Maßnahmen nicht ausschließlich auf die Neuschaffung von Brutplätzen, sondern auch auf die Optimierung des angrenzenden Lebensraums“, erläutert Torben Fuchs, der vom Vorstand der SON das Projekt begleitet. So trügen beispielsweise die Anpflanzung von dichten Hainbuchenhecken oder -inseln und die Anlage von Sandbadestellen erheblich zum Wohlbefinden der Sperlinge bei. Unter diesen Gesichtspunkten wurde das zur WBG zählende Wohnviertel „Bei der Mühle“ in Bakum punktuell für die ausgewählten Vogelarten aufgewertet.
„Seitdem die über 20 Brutstätten für Vögel an den diversen Häusern hängen, kann mit Fug und Recht gesagt werden, dass die WBG und die SON gemeinsam als Vermieter für Wohnraum auftreten“, schmunzelt Volker Tiemeyer vom Stiftungsvorstand. „Ein wirklich schönes Projekt. Ich freue mich über diesen kleinen Wohnraum für hoffentlich viele neue ‚kleine Mieter‘ an unseren Objekten, die sich dort wohl fühlen mögen“, zeigt sich auch Dirk Hensiek, Geschäftsführer der WBG, hoch erfreut über das Gemeinschaftsprojekt. „Es ist vor allem das Ziel, viele Menschen für die Wohnungsnot der Vögel zu sensibilisieren und zur Nachahmung anzuregen. Wo kann das besser gelingen, als vor der eigenen Haustür?“, erläutert Hensiek.
Dabei kann der Haussperling als Symbolart für den Siedlungsraum helfen. Ist er doch seit Jahrhunderten als sogenannter Kulturfolger ein steter Begleiter des Menschen. Als überwiegende Höhlenbrüter nutzen Sperlinge verschiedene Hohlräume und Nischen an Gebäuden für die Anlage ihrer Nester. Neben Nahrungsmangel, hervorgerufen durch wegfallende Vegetationsstrukturen wie samenreiche Ruderalflächen, ist die Gebäudesanierung mitverantwortlich für den innerörtlich massiven Schwund des Sperlingsbestands. Durch das Anbringen von artspezifischen Nisthilfen findet der Haussperling wieder ein Dach über dem Kopf. Da die Brutbestände national insbesondere in ausgeprägten Siedlungen rückläufig sind, sollen mit dem Projekt „Ein Haus für Haussperling und Co.“ in Bakum beispielhafte Maßnahmen aufgezeigt werden, wie dieser Vogelart und weiteren typischen Nischenbrütern unter die Arme gegriffen werden kann. „Es ist vernetzt mit dem umfänglichen Vorhaben „Artenschutz im ländlichen Siedlungsraum, in dessen Rahmen die SON mit ihren Kooperationspartnern wie der Hochschule Osnabrück, der Jägerschaft Melle und dem Landvolkverband innerhalb von drei Jahren in allen Stadtteilen neue, nachahmenswerte Kleinprojekte zugunsten von Vögeln, Fledermäusen und Wildbienen umsetzt“, so Fuchs."
Weitere Informationen zur wichtigen Arbeit der SON erhalten Sie auf der Hompepage der Stiftung, die wir hier verlinken.